Unsere Gespenstschrecken

Inhalt

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Beschreibung

Ernährung

Temperatur

Luftfeuchtigkeit

Einrichtung

Zucht

Sonstiges

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Gespenstschrecken

Bild einer Gespenstschrecke Zu den Gespenstschrecken (Eurycantha calcarata) sind wir auf einer großen Terrarienbörse (inzwischen dreimal pro Jahr stattfindende Terraristika in Hamm) gekommen.

Kopf einer Gespenstschrecke Ulla war von diesen Insekten gleich beim 1. Mal fasziniert. Ich konnte mich noch nicht so recht an den Gedanken gewöhnen, Insekten zu halten. Für mich waren Insekten eigentlich nur Futtertiere (Heimchen, Kurzflügelgrillen, Frucht-, Stubenfliegen, Zophobas, ...). Ich glaube wir haben etwa 1,5 Jahre gebraucht, bis ich überzeugt war und wir uns entschlossen, diese riesigen Insekten zu kaufen.


Bild von gespenstschrecken in verschiedenen entwicklungsstadien

Beschreibung

Größenvergleich: Lisas Hand und Gespenstschrecke Gespenstschrecken sind nachtaktiv und verbringen den Tag am liebsten reglos an dunkleren Plätzen. Durch ihr Aussehen sind sie ausgezeichnet getarnt. Sie sind nur schwer von einem dicken Zweig zu unterscheiden, sodass man schon mehrmals hinsehen muss, um eine Gespenstschrecke zu entdecken.

Weibchen erreichen eine Körperlänge von 12,5 cm, so sagt es die Literatur. Ich habe ein Weibchen bei mir nachgemessen. Das war von Vorne (Kopf ohne Fühler) bis Hinten (inkl. Legeröhre ohne Beine) 14,7 cm lang. Männchen werden 10 cm lang (Habe ich noch nicht nachgemessen). Ihr Aussehen ist auf den Fotos zu erkennen.


Größe einer Gespenstschrecke

Ernährung

Wir ernähren unsere Gespenstschrecken im Winter mit Brombeerblättern und gelegentlich Efeu. Im Sommer bekommen sie zusätzlich diverse Blattsorten und Gräser angeboten, wobei die Gräser nur sehr selten gefressen werden. Sie sind auch eher für die mit den Gespenstschrecken zusammen gehaltenen Schaumschrecken gedacht.

Temperatur

Gehalten werden die Schrecken in einem Terrarium ohne Heizung, bei Zimmertemperatur. Durch die über dem Terrarium angebrachte Beleuchtung werden im oberen Bereich Tagestemperaturen von über 30° C erreicht. In Bodennähe sind es knapp 22° C. Nachts, nach Abschalten der Beleuchtung sinken die Temperaturen überall auf ungefähr 22° C ab.

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit wird durch mehrmals tägliches Sprühen auf 50 bis 80% gehalten. Nachts wird, durch das Abschalten der Beleuchtung und das dadurch einsetzende Absinken der Temperatur die hohe Luftfeuchtigkeit gehalten.

Einrichtung

Eingerichtet ist das Terrarium mit einigen Sitzgelegenheiten aus Holzwurzeln (Diese riesigen Schrecken sind in der Lage sich auch an den Glaswänden und der Decke entlang zu bewegen. Das traut man denen gar nicht zu, da die großen Füße nicht so aussehen, als ob sie am glatten Glas Halt finden könnten, aber sie können es tatsächlich).

Dazu ist der gesamte Boden mit Behältern ausgefüllt, die ein (durch sprühen) immer leicht feuchtes Torf/Erdgemisch enthalten. Die Behälter sind knapp 10 cm hoch. In der Literatur liest man, dass die Behälter etwa 20 cm tief sein sollten, da die Weibchen bei der Eiablage sehr tief mit Ihrem Hinterleib in das Erdreich eindringen. Bei uns haben sich die 10 cm jedoch als ausreichend erwiesen.

Zusätzlich sind drei mit Wasser gefüllte und Deckel verschlossene Behälter im Terrarium. Die Deckel sind mehrfach geschlitzt. Durch diese Schlitze können die Futterpflanzen gesteckt werden, die so genug Wasser erhalten, um nicht sofort auszutrocknen. Durch die engen Schlitze können auch junge Schrecken nicht ins Wasser fallen.

Zucht

Zur Zucht wird nichts verändert. Die abgelegten Eier verbleiben in den mit Erde gefüllten Kästen im Terrarium. Irgendwann (Literatur: nach etwa 5-9 Monaten bei Zimmertemperatur) schlüpfen die etwa 2 cm großen Larven. Sie sehen schon genauso aus wie die ausgewachsenen Tiere. Es fehlen lediglich die vielen "Dornen" am Körper und den Beinen, die den Tieren das Aussehen eines dicken, dornigen Zweiges verleihen.

Sonstiges

Gespenstschrecke in Abwehrstellung Die Gespenstschrecken haben ein interessantes Abwehrverhalten. Wenn sie sich bedroht fühlen, verhalten sie sich zunächst absolut still. Erst bei Berührung bewegen sie sich, wobei der Hinterleib über den Körper nach vorn in eine Position gebracht wird, die den Eindruck vermitteln soll, dass das Tier zustechen könnte. Es sieht dann aus, wie ein Skorpion. Ist aber natürlich nur Täuschung, denn sie können nicht stechen.

Wird ein Feind, in diesem Fall mein Finger, so nicht abgeschreckt, werden drastischere Maßnahmen ergriffen: Wenn das Tier mit den Fingern gegriffen wird und man gelangt in den Bereich der Hinterbeine, dann werden diese blitzschnell zusammen gezogen, um den Finger einzuklemmen. Das kann einen schon erschrecken, da man den ansonsten eher trägen Tieren solch eine schnelle Bewegung nicht zutraut. Zudem merkt man einen stechenden Druck, der besonders bei den Männchen, die über große Dornen an den Hinterbeinen verfügen, recht stark ist.

Größenvergleich: Lisas Hand und Gespenstschrecke Aber auch hier geschieht meistens nichts. Die Dornen sind nicht scharf genug und der ausgeübte Druck ist viel zu schwach um den Finger zu verletzen (Na ja, weiche Haut kann schon mal verletzt werden). Letztendlich verlassen sich die Tiere darauf, den Angreifer zu erschrecken (sie verhalten sich auch nicht so, wie Krabben, die der eine oder andere schon mal in unangenehmer Erinnerung bei seinem letzten Urlaub behalten hat, als sich eine mit ihren Scheren "festgebissen" hat und nicht mehr loslassen wollte).

Um sich nicht selbst zu verletzen, werden die Beine auch sofort wieder gestreckt, da jede "Befreiungsbewegung" des Angreifers zum Verlust eines Beines führen kann. Der Zeitraum, in dem der Finger eingeklemmt wird beträgt meist weniger als eine Sekunde. So geschieht weder den Tieren, noch dem Finger etwas; jedoch: Ausnahmen bestätigen die Regel ;-).

Verletzungen der Haut können trotzdem auftreten. Nämlich dann, wenn man die Tiere auf der Hand oder dem Arm krabbeln lässt und anschließend versucht, sie wieder vom Arm zu lösen. Ihre auf den ersten Blick grob aussehenden Füße laufen in sehr feinen Haken aus (so fein, dass sie sich damit in den kleinsten Unebenheiten von Glas festkrallen können), sodass sie kaum von der Haut gelöst werden können, wenn sie nicht selbst loslassen.

Tja, das war's vorerst, was ich zu unseren Gespenstschrecken zu berichten habe.


P.S.

Zurzeit halte ich keine Schrecken mehr. Anfragen, ob ich vielleicht diese oder jene Schrecke oder deren Eier zuschicken könnte, sind also zwecklos.

Der beste Weg an diese Tiere zu kommen, ist der Besuch einer Terrarienbörse. Von denen gibt es inzwischen überall welche.

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